10. August • 19:00 Uhr

The Art of Duo: Hugo Read & Thomas Rückert

Hugo Read/Sopran/Altsaxophon/Komposition - Thomas Rückert/Piano/Komposition

Hugo Read und Thomas Rückert, zwei herausragende Vertreter der neuen europäischen Jazzszene, haben sich zu einem vielversprechenden Duo zusammengefunden. Auf der Basis von Jazz und „Neuer Musik“ schaffen die beiden Künstler eine Musik, die Jazz-Fans und Neue Musik-Freunde gleichermaßen begeistert. Hugo Read, von der Fachpresse als „neuer Lyriker des Jazz“ bezeichnet, hat eine eigenständige Spiel- und Kompositionsweise entwickelt in der sich neuer Jazz, Elemente der E-Musik, rhythmische Energie, akustische Basis und elektronische Beigaben zu einer eigengeprägten Klangwelt verbinden. Auch Thomas Rückert ,ein echter Feingeist, ein Klavierspieler, der nichts zur Schau stellen muss, nicht seine Ästhetik ,noch sein Gefühl für Romantik und Melancholie, wird als Meister seines Fachs gelobt.


Die Musik:

Jazz und Neue Musik -komponierte und improvisierte Musik, ein Vorhaben ,das immer wieder versucht wird aber oft scheitert. Auch Hugo Read und Thomas Rückert treibt dieses Thema an. Allerdings gelingt es den Beiden eine Musik jenseits von Kopfgeburten europäischer Avantgarde und abgegriffener Free Jazz Attitüden zu kreieren die Jazzfans und Freunde der Neuen Musik gleichermaßen anspricht und begeistert. Spürt man doch ,bedingt durch langjährige Zusammenarbeit mit Vertretern der zeitgenössischen Avantgarde wie K.H.Stockhausen ,Ceorge Crumb oder dem Ensemble Modern in jeder Komposition Berührungspunkte mit der Musik des späten 20.Jahrhunderts,so emp indet man gleichzeitig ein außerordentlich sensibles und ambitioniertes Statement zweier Musiker ,die Jazz Tradition auf sehr eigenständige Weise weiterentwickeln. So entsteht eine Musik in der diese Ebenen nicht eigenständig nebeneinander bestehen sondern in jedem Stück mehr oder weniger ineinander übergehen. Ob in Solostücken wie „Kontraste für Saxophon Solo“ ,einem auskomponiertem Stück mit elektronischer Beigabe ,oder Duo Stücken ,wie den Nachtstücken ,oder frei improvisierten Stücken, man spürt diese Symbiose einer Musik voller Energie und aufwühlender Ästhetik ,eine Musik voller ekstatischer Leidenschaft ,surrealer Verfremdung bis zu grotesker Übertreibung ,und vor allem eine Musik von lyrischer Eleganz und Souveränität , ein echter Kunstgenuss. Das Programm des Duos besteht aus Solo-und Duo Kompositionen der beiden Musiker Aktuelles Programm: „Kontraste“ ,Nachtstücke ,Songs for Saxophone and Piano und freie Improvisationen.


Die Musiker:

Hugo Read

Als eine Art europäisches Pendant zu Steve Coleman hat Hugo Read eine eigenständige Spiel-und Kompositionsweise entwickelt in der sich neuer Jazz-Elemente der E-Musik und rhythmische Energie, akustische Basis und elektronische Beigaben zu einer eigengeprägten Klangwelt verbinden. Read, der sich als typischer Vertreter der neuen europäischen Jazz-Generation versteht und als solcher erklärtermaßen Grenzen zwischen Neuer Musik und Jazz überwinden will gibt sich dazu als Komponist zumeist suitenhafte Formfolgen als Ausgangsbasis.

Ab 1972 studierte Read an der Kölner Musikhochschule Querflöte bei Prof. Ulrich und später klassisches Saxophon bei Prof. Buschmann. 1982 legte er sein Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Seitdem internationale Konzerttätigkeit auf dem Gebiet des Jazz und der Neuen Musik. Produktionen mit Kammermusik und als Solist mit Orchestern (u.a. Ensemble Modern, New Art Ensemble) bei allen namenhaften Rundfunkanstalten in Europa. Seit 1979 Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Stockhausen, Mitwirkung an mehreren Uraufführungen (Mailänder Scala, Oper Leipzig, Opera Paris) sowie zahlreichen Konzerten und Tonträgerproduktionen. Weltweite Konzert-Tourneen mit verschiedenen Gruppen, u.a. West-Afrika u.a. mit Lumpp/Read/Küttner, Ost/Süd-Afrika. Mozambique mit Michael Küttner, Australien/ Neuseeland mit Rainer Brüninghaus und Trilok Gurtu, Naher Osten mit Brüninghaus/Read/Thönes, DDR mit Manfred Schoof. Mehrere große Tourneen mit Riot und Kenny Wheeler, Auftritte bei den Berliner Jazztagen (Manfred Schoof), Münchener Jazzfest/Frankfurter Jazzfestival (Key), Expo Sevilla (NRW Pool), Kuwait Jazzfestival/Poznan Jazzfestival (H. Read Quartett) Weltausstellung Hannover (M. Küttner) Jazzfestival Burghausen (Axis) Montreux Jazz Festival, Jazzfestival Zürich, Midem 2001 Cannes (Thierry Lang Quartett) Jazzfestivals in Manchester/ Paris/ London/ Rom, (NDR Bigband)

Seit 1996 Zusammenarbeit mit dem Schweizer Pianisten Thierry Lang (CD „NAN“ auf BLUE NOTE). Verschiedene Ensembles zusammen mit dem Schlagzeuger Thomas Cremer (CD „AXIS“ mit Heiri Kenzig,Claus Stötter und Matthieu Michel), Stephan Schmolck, Bob Degen, Michael Wollny. Langjährige Zusammenarbeit mit Manfred Bründl (mit Achim Kaufmann, Jonas Burgwinkel, Rainer Böhm).

Seit Mitte der neunziger Jahre Zusammenarbeit mit seinem Duo-Partner Peter Degenhardt, (2 CD“s mit Werken von Hindemith, Ibert, Martin ,Schulhoff, Bartok,u.a.).

Unter eigenem Nahmen präsentierte Hugo Read u.a. Auftragskompositionen für den NDR, SWF und WDR, Forum 20 Düsseldorf, Composers Orchester, (u.a. Kontraste für Streicher, 2 Klaviere und Jazzensemble) sowie die CDs "Songs of a Wayfarer“ und “Fuggitive Sounds" bei Nabel Records. Im Verlag Neue Musik sind erschienen: Kontraste für Saxophon oder Klarinette Solo (NM808) sowie "Acht Stücke für zwei Saxophone und Klavier" (April 2007). Im Musikverlag Verlag Hayo: Lyrische Messe für gem.Chor,Orgel, Sopransaxophon und Kontrabass (HY 2055). Im Verlag Hubertus Nogatz "Sechs Stücke für zwei Saxophone und Klavier (K&N1510).

Hugo Read ist Förderpreisträger des Landes NRW, verliehen für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Jazz und der Neuen Musik und seit 1991 Professor für Saxophon und Ensembleleitung an der Folkwanghoschule Essen. Weitere Unterrichtstätigkeit im Rahmen der Sommerakademie in Neuburg an der Donau ,beim Saxophonsymposium in Trossinge sowie bei den internationalen Meisterkursen Montepulciano und beim Workshop der Bundespreisträger "Jugend jazzt"

Aktuelle CD: Hugo Read „of pain and glory“ komponierte und improvisierte Kammermusik.


Thomas Rückert

„Don´t play what you know - spiele nicht was Du schon kennst“ – diesen Leitsatz von Lee Konitz hat Thomas Rückert hörbar verinnerlicht. Hier wird Improvisieren zum Abenteuer jenseits von Konzepten und Klischees. Geht es Thomas Rückert doch keineswegs um vordergründige Virtuosität, sondern um das Ausloten neuer energetischer Klangdimensionen, das Erforschen von Raum und Weitläufigkeit, Energie und Ruhe. Es entfaltet sich vor den Ohren der Zuhörer jedesmal neu ein mal dichteres, mal lichteres Gewebe von Farben und Linien die an Morton Feldman, Debussy, Skriabin, Arvo Pärt oder auch an Bill Evans erinnern können. Die Fachpresse meint dazu: "Er ist ein echter Feingeist, ein Klavierspieler, der nichts zur Schau stellen muss. Nicht seine Ästhetik, nicht sein Gefühl für Romantik und Melancholie oder sein fragiles Hintupfen von Tönen.

Thomas Rückert ist ein Meister seines Fachs" (Jazzthing). “Thomas Rückerts Spiel lebt in aller erster Linie von seiner ganz individuellen Handschrift, die einen fast lässigen Charme besitzt und gleichwohl vor innerer Intensität zu bersten scheint” (Jazzpodium). “Es macht immer wieder Spaß wenn man von echten Entdeckungen reden, vielleicht sogar schwärmen kann. Und wenn das auf dem eigentlich voll besetzten Sektor modernen tonalen Jazzpianos passiert, ist die Überraschung um so größer”; “ Bemerkenswert ist zudem sein stets immanentes, umfassendes Verständnis für die Tradition im Jazz und deren mögliche Erweiterung”(Jazz'n more/Schweiz).

Der Jazzpianist Thomas Rückert (* 1970 in Würzburg) stammt aus einem musikalischen Elternhaus, in dem er den Umgang mit Musik und seinem Instrument dem Klavier schon früh übte. Klavierunterricht erhielt er bereits im Alter von 7 Jahren, ergänzte diesen dann mit 16 Jahren noch durch Saxophon- und Schlagzeugunterricht. Mit 17 hatte er erste Klavierschüler, später auch Musikstudenten und übernahm die Fortbildung ausgebildeter Musiker. So entschied er sich für das Klavier und begann 1990 mit dem Studium an der Musikhochschule Köln bei Rainer Brüninghaus und John Taylor, das er mit dem Aufbaustudium „Konzertexamen“ zum Abschluss brachte.

1999 lebte er als Freelancemusiker in New York. Den Aufenthalt in der Metropole des Jazz erlebte er als inspirierend und bewegend. Die New Yorker Erfahrungen zeigten sich auch in den ersten eigenen Studioalben, die zwischen 2002 und 2006 mit seinem Trio entstanden: „Debut“ bei JHM records (2002), „Dust of doubt” bei Pirouet Records (2004) und „Blue in Green“ bei Pirouet Records (2006). Gleichzeitig trat Thomas Rückert in Fernseh- und Rundfunkproduktionen u.a. des WDR auf und gastierte z.B. auf den Istanbuler Jazztagen, den Hildener Jazztagen, dem Audi-Jazz-Festival in Köln und zahlreichen anderen renommierten Festivals. Auslandstourneen führten ihn bis nach Baalbeck im Libanon. Wichtig war für ihn die Zusammenarbeit mit Lee Konitz, den er als Jazzikone schätzen lernte. Doch arbeitet er auch mit anderen Musikern und Bands zusammen wie der WDR Bigband, Mark Johnson, Greg Hutchinson, Donny McCathlin, Greetje Kauffeld, Mark Murphy, Kevin Mahogany, Tony Lakatos, Randy Brecker, Adam Nussbaum, Ack van Royen, Jay Anderson, John Goldsby, seinen Triopartnern Reza Askari, Fabian Arends und nicht zuletzt mit seinem Bruder Jochen. Kurz, er ist nicht nur mit seinem Trio ein gefragter Musiker, sondern auch als Sideman. Neben seiner Tätigkeit als Jazzpianist unterrichtet Rückert an der Folkwang Musikhochschule in Essen, der Musikhochschule in Osnabrück und der Bergischen Universität Wuppertal.

Weitere Infos unter www.hugo-read.de und www.thomasrueckert.com

Theater am Park

Veranstalter: Kulturbüro der Gemeinde Eitorf