Nachbetrachtung: Sonntagkonzert, Ensemble ALTRIO, 17. Oktober 2021

Ensemble ALTRIO begeistert mit virtuosem Konzert in Eitorf

Leider nur wenige Zuhörer im Foyer des Theaters am Park

(tf) Mit dem Kölner Ensemble ALTRIO erlebte Eitorf einen herausragenden Konzertabend, der den Zuhörern sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Spielfreude und Virtuosität durchzogen das gesamte Programm mit Michail Glinkas "Trio Pathétique", Francis Poulencs "Trio für Oboe, Fagott und Klavier", Max Bruchs "Stücke für Klarinette, Viola und Klavier" Op. 83 sowie Astor Piazzollas "Vier Jahreszeiten von Buenos Aires".


Der Kunstname "ALTRIO" weist auf die wohl einzigartige, exotische Triobesetzung mit der Kombination aus Klavier, Saxophon und Fagott hin und damit auf eine Alternative zu bekannten Kammermusik-Besetzungen. Seine Noten bezieht ALTRIO aus der klassischen Trio-Literatur, die in der Regel für Klavier, Cello und Violine als sogenanntes "Klaviertrio" oder für Bläsertrios komponiert wurde, da Komponisten nicht ausdrücklich für eine ungewöhnliche Besetzung, wie die, des Kölner Ensembles geschrieben haben. Und es hat funktioniert: während Anna-Marie Schäfer (Deutschland) gefühlvoll und farbenfroh in den hohen Lagen am Sopransaxophon zu begeistern vermochte, setzte Thomas Dulfer (Niederlande) am Fagott den tiefen Kontrast und entlockte seinem Instrument dabei vielfach ungewöhnliche Klangflexibilität und Variabilität. Im Zusammenspiel mit Ani Ter-Martirosyan (Armenien), die am Flügel virtuos den klanglichen Teppich ausbreitete und das Spiel der Soloinstrumente gefühlvoll verband, gelang es den jungen Musikern, dem Publikum neue Klangwelten zu erschließen.

So war die kleine Schar der Zuhörer, die den Weg in das farbig beleuchtete Foyer des Theaters am Park in Eitorf gefunden hatte im Anschluss an das Sonntagskonzert voll des Lobes. Kornelia Kogel aus Hennef brachte es auf den Punkt: "Wirklich toll, was die Musiker uns da geboten haben. Das hätte deutlich mehr Zuschauer verdient." Der schlechte Besuch dieser wunderbaren Kulturveranstaltung war denn auch der einzige Wermutstropfen eines ansonsten rundum gelungenen Sonntagskonzerts im Eitorfer Kulturherbst.

Dass ALTRIO kein gewöhnliches Kammermusikensemble sein würde, war bereits vor dem Konzert klar, denn die Kölner Formation gehört zu der Gruppe besonders begabter Künstler, die ein Förderstipendium der Werner Richard - Dr. Carl Dörken Stiftung erhalten haben, von dem auch die Eitorfer in ihren Sonntagskonzerten seit vielen Jahren enorm profitieren. Ein weiteres Sonntagskonzert von Förderstipendiaten der Stiftung wird am 21.11.2021 zu sehen sein. Dann ist das außergewöhnliche Kammerochester Chordofonia im Theater am Park zu Gast.