Historie

Die Geschichte Eitorfs

Das Eitorfer Wappen
Das Eitorfer Wappen

Wie zahlreiche Funde belegen, wird das Gemeindegebiet Eitorf bereits seit der älteren Steinzeit immer wieder von Menschen durchzogen und später auch besiedelt. Genauer datierbar ist die Vergangenheit unserer Gemeinde dann ab dem Mittelalter.


EITORF IM MITTELALTER

Im Jahr 928 zählen die Waldgebiete der villa eidtorph bereits zum Gründungsbesitz des Frauenstifts im heutigen Bonner Ortsteil Vilich. Das belegt eine vom Stauferkönig Konrad III. im Jahr 1144 ausgestellte Urkunde.

Bis zum Tod des Grafen Gerhard von Bonn im Jahr 1145 ist Eitorf ein Familiengut (Allod) samt Eigenkirche der Gaugrafen des Auelgaus. Der Auelgau erstreckt sich damals im Gebiet des Siegtals und darüber hinaus. Von dem Namen Auelgau leiten sich bis heute die Wortbestandteile Au bzw. Auel in den Eitorfer Ortsteilen Schützenau, Lützgenauel, Bourauel und Im Auel her. Durch die Errichtung der Kirche erhält Eitorf vermutlich seine zentrale Funktion. Im gleichen Jahr werden auch die Einwohner aus der Hörigkeit in den so genannten Wachszinsler-Stand entlassen, das heißt, sie müssen Zinsen nur noch in Form von Kerzen oder Rohwachs entrichten. Das ist vermutlich die Wurzel der heutigen Eitorfer Kirmes.

Um 1169/70 weiht der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg in Eitorf eine diagonal auf dem heutigen Marktplatz gelegene Tauf- und Pfarrkirche.

Im späteren Mittelalter sind die Grafen von Sayn und im Anschluss deren Rechtsnachfolger die Hauptherren im Raum Eitorf. Auch in der Reformationszeit scheint die Kirchengemeinde durchgehend katholischer Konfession geblieben zu sein.

Im Jahr 1589 bestätigt Herzog Wilhelm von Berg den Eitorfern das Recht auf ihre traditionellen jährlichen Markttage im Mai und im September.

Auf dem Höhepunkt des Dreißigjährigen Krieges in der Region stirbt im Jahr 1631 etwa ein Drittel der Einwohner von Eitorf an Seuchen. Im gleichen Jahr wird in Eitorf ein prächtiges Dreiergeläut für die Kirche gegossen, von dem die größte Glocke bis heute noch genutzt wird.

AUFSCHWUNG IN DER ZWEITEN HÄLFTE DES 19. JAHRHUNDERTS

Eitorf ist über Generationen hinweg von den großen Verkehrs- und Handelswegen isoliert und die Bevölkerung leidet lange unter extremer Armut. Das bleibt so, bis in den 1850/60er Jahren Eitorf endlich durch den Bau der Eisenbahnstrecke vom heutigen Köln-Deutz nach Siegen sowie der Landstraßen durch das Siegtal und seine Nebentäler erschlossen wird. Einerseits durch eine gezielte Industrialisierung und andererseits durch die Bestrebungen im Jahr 1880, Eitorf zu einem Kurort zu machen, wird die Gemeinde dann in kurzer Zeit zu einem Zentrum des rheinischen Naherholungstourismus.

Im Jahr 1884 ist die mittelalterliche Kirche auf dem Markt zu klein geworden. Man errichtet deswegen einen neugotischen Neubau an der jungen Asbacher Straße. Die alte Kirche wird 1889/90 bis auf den Turm abgerissen. Der Turm bekommt im Anschluss den Status eines Kunstdenkmals und wird bald zum Wahrzeichen von Eitorf. Zusätzlich schmückt er bis heute das Ortswappen.

ENTWICKLUNG IM 20. JAHRHUNDERT

Im März 1945 wird Eitorfs gesamter Kernbereich durch zwei große Bombenangriffe fast vollständig zerstört. Auch der alte Kirchturm wird durch mehrere Volltreffer vernichtet. Das heutige Ortsbild des zentralen Eitorfs geht im Wesentlichen auf die Wiederaufbauzeit der 1950/60er Jahre zurück.

DAS WAPPEN VON EITORF

Die Gemeinde Eitorf erhielt am 17. September 1934 durch das preußische Staatsministerium des Inneren in Berlin das Recht zur Führung des Wappens. Das Gemeindewappen ist dreigeteilt. Auf der linken Seite ist oben ein silbernes Feld mit einem Löwen und unten ein rotes Feld mit zwei aufgerichteten goldenen Eicheln zu sehen. Auf der rechten Wappenhälfte befindet sich ein silberner Turm auf grünem Boden mit rotem Dach und goldener Wetterfahne.

Der wachsende bergische Löwe weist auf die frühere Zugehörigkeit Eitorfs zum Herzogtum Berg hin. Die Eicheln waren bereits Teil des 1580 verliehenen Eitorfer Gerichtssiegels des ehemaligen Gerichtssitzes (Dingstuhls) Eitorfs. Der silberne Turm stellt den Kirchturm der im Jahre 1167 geweihten Pfarrkirche auf dem Eitorfer Marktplatz dar. Nachdem die Kirche im Jahr 1889 abgerissen wurde, blieb der Turm als Wahrzeichen Eitorfs erhalten, bis er am 17. März 1945 einem Bombenangriff zum Opfer fiel.

Weitere Infos über die Eitorfer Geschichte gibt es beim Gemeindearchiv Eitorf und beim Heimatverein Eitorf.

Gemeindearchiv Eitorf

Gemeindeverwaltung Eitorf
Patricia Fleischhauer
Zimmer 405
Markt 1 (Dienstgebäude Erlenberg)
53783 Eitorf

T: 02243 89-213